Hauptmenü
Mit dem Motorroller nach Pedra Longa Baunei Sardinien
Der Motorroller knattert leise unter mir, als ich am Morgen die SS125 hinauffahre. Die Sonne steht schon hoch, doch die Luft ist noch frisch – genau das Richtige für eine Tour durch Sardiniens Berge.
Die Straße windet sich in engen Serpentinen, mal steil hinauf, mal wieder hinunter. Rechts von mir fällt der Blick ins Tal, links ragen graue Felsen fast senkrecht in den Himmel. Immer wieder blitzt das Meer zwischen den Kurven auf, ein tiefes Blau, das zum Greifen nah scheint. Ich halte kurz an, nur um den Motor auszustellen und die Stille zu hören: Grillenzirpen, ein leichter Wind und das leise Knacken der Zylinder im Abkühlen.
In Baunei mache ich eine kleine Pause. Das Dorf liegt hoch über der Küste, und von der Terrasse eines Cafés schaue ich mit einem Espresso in der Hand hinaus Richtung Meer. Schon von hier wirkt die Landschaft wie gemalt, und ich spüre, dass der schönste Teil der Strecke noch vor mir liegt.
Die Abfahrt zur Pedra Longa beginnt gleich hinter dem Dorf. Die Straße wird schmaler, wilder. Der Roller rollt langsam über den Asphalt, Kurve für Kurve öffnet den Blick tiefer hinab in die Schlucht. Der Duft von Rosmarin und wilder Myrte liegt in der Luft, und ich merke, wie das Meer mir entgegenkommt – größer, blauer, unaufhaltsam.
Unten angekommen stehe ich vor der Pedra Longa. Der Fels ragt wie ein gigantischer Turm aus dem Wasser, fast unwirklich. Ich schalte den Roller aus, lehne den Helm auf den Sitz und gehe ein paar Schritte näher. Das Rauschen der Wellen, das Gleißen der Sonne auf der Oberfläche, Möwen, die kreischen und im Aufwind kreisen – alles wirkt gleichzeitig rau und friedlich.
Ich setze mich auf einen Stein, die Beine ausgestreckt, und spüre dieses Gefühl, das man nur auf Reisen erlebt: angekommen zu sein, ohne wirklich ein Ziel gebraucht zu haben.







