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2025 Sardinien Tour 03

Motorradtouren Sardinien 2025

Tagebuch einer Motorroller-Tour durch die Ogliastra
Die Sonne klettert gerade über die Hügel, als ich in Loceri den Motorroller starte. Ein sanfter Wind weht durch die engen Gassen, die Häuser glänzen im Licht, und aus der Ferne höre ich das Läuten einer kleinen Dorfkirche. Der Geruch von Olivenbäumen und wilder Kräuter begleitet mich, als ich langsam aus dem Ort hinausrolle – ein stiller Aufbruch ins Abenteuer.
Jerzu – zwischen Wein und Himmel
Die Straße nach Jerzu führt durch Reben, die sich an die Hänge schmiegen wie ein grünes Meer. Das Dorf empfängt mich mit einer ruhigen, fast stolzen Atmosphäre. Ich halte an einem Aussichtspunkt, von dem aus die Täler wie ein endloser Teppich daliegen. In einer Cantina begrüßt mich der Duft von Cannonau, kräftig und erdig – ein Wein, der wie die Landschaft selbst wirkt. Ich koste nicht, aber allein der Anblick erzählt schon von Tradition und Leidenschaft.
Ulassai – Felsen und Kunst
Die Fahrt hinauf nach Ulassai ist ein Tanz durch Serpentinen. Der Roller schnurrt, die Kurven tragen mich höher und höher, bis plötzlich die Felsen wie steinerne Kathedralen vor mir auftauchen. Ulassai liegt darunter, klein und doch voller Leben.
Osini Vecchio – Stimmen der Vergangenheit
Weiter geht es nach Osini – doch mein Herz zieht es zum alten Dorf, Osini Vecchio. Ich stelle den Roller am Straßenrand ab und trete zwischen zerfallene Mauern. Fenster ohne Glas blicken wie leere Augen in den Himmel. Das Knirschen meiner Schritte auf den Steinen ist das Einzige, was man hört. Hier, wo einst Leben pulsierte, wohnt jetzt nur noch die Erinnerung. Ich spüre eine eigenartige Ehrfurcht, fast so, als wollten die Mauern mir Geschichten zuflüstern.
Gairo Taquisara – die Ruhe der Berge
Die letzte Etappe ist wie ein langsamer Abstieg in die Stille. Gairo Taquisara liegt versteckt, ein kleines Dorf, umarmt von Bergen. Die Straße schlängelt sich dorthin, und mit jedem Kilometer wird die Welt stiller. Als ich ankomme, setze ich mich auf eine Bank, der Roller steht still, der Motor schweigt. Nur die Berge atmen. Hier, in dieser Einsamkeit, fühlt sich Zeit bedeutungslos an.
Rückblick
Diese Tour war keine einfache Fahrt – sie war eine Begegnung: mit Landschaften, die wie Gemälde wirken, mit Orten, die ihre Geschichten flüstern, und mit Stille, die lauter spricht als jedes Wort. Der Motorroller war dabei mehr als nur ein Gefährt – er war mein Begleiter, mein Schlüssel zu einer Welt, die sich nur in Ruhe erschließt.


 
 
 
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