Warteschlange

Motorrollertour zur Nuraghe Scerì in Ilbono – mit Zwischenstopps zum Pflücken von Granatäpfeln bei schönem Wetter:
Mit dem Motorroller zur Nuraghe Scerì – Eine herbstliche Fahrt durch die Ogliastra.
Ein warmer Herbstnachmittag begrüßt mich in Ilbono. Die Sonne steht noch tief, die Luft ist klar und leicht salzig vom Meer, das in der Ferne glitzert. Ich starte meinen Motorroller, das leise Brummen mischt sich mit dem Zirpen der Grillen – es verspricht ein perfekter Ausflug zu werden.
Die Straße windet sich durch sanfte Hügel, vorbei an Olivenhainen und kleinen Weingärten. Der Duft von Rosmarin und wildem Thymian begleitet mich. Schon nach wenigen Kilometern halte ich das erste Mal an:
Am Straßenrand leuchten reife Granatäpfel in der Sonne, ihre roten Schalen platzen fast vor Saft. Ich steige ab, pflücke vorsichtig ein paar Früchte und genieße den süß-säuerlichen Geschmack – ein Stück Sardinien pur.
Weiter geht es auf schmalen Landwegen, wo sich das Panorama ständig verändert. Im Hintergrund zeichnen sich die Berge der Ogliastra ab, während die Landschaft in goldenen und grünen Farbtönen schimmert. Immer wieder halte ich an, um Fotos zu machen oder einfach nur die Stille zu genießen.
Nach einer halben Stunde Fahrt erreiche ich schließlich die Nuraghe Scerì, eine der faszinierendsten prähistorischen Anlagen der Region. Die alten Steintürme thronen auf einem Felsrücken, umgeben von einer wilden, fast mystischen Landschaft. Ich parke den Motorroller am Fuß des Hügels und steige hinauf. Der Blick von oben ist atemberaubend – über Täler, Olivenbäume und bis zum Meer bei Arbatax.
Im Schatten der uralten Mauern mache ich Rast. Der Wind trägt das Summen der Insekten und das entfernte Läuten einer Kirchenglocke herüber.
So endet mein kleiner Ausflug – eine einfache Fahrt auf zwei Rädern, aber voller Farben, Düfte und stiller Momente, die Sardinien so unvergesslich machen.